Freitag, 16. November 2012

Unsere ersten Arbeitseinsätze



Liebe Freunde, Bekannte und Mitverfolger unseres Blogs, 

endlich ist es so weit und unser zweiter Blogeintrag ist fertig! 

Seit dem hat sich eine Menge hier ereignet.
Anfangen möchten wir mit einem unerwarteten Ereignis. Am 9. Oktober ist Janosch, unser "vierter Mann", aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Deutschland geflogen. Wir denken, dass es das Beste für ihn war. Janosch ist nun in ärztlicher Behandlung und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Dir, Janosch, wünschen wir alles Gute und sind uns sicher, dass du bald wieder gesund und munter sein wirst!

Janoschs Abschied am Flughafen

Nun sind wir nur noch zu dritt. Obwohl wir uns oft wünschen, dass Jansoch wieder hier ist, kehrt bei uns die Normalität zurück und wir arbeiten weiter in unterschiedlichen Projekten mit unserer Partnerorganisation CEPAS.


Unser Alltag in den Projekten
Montag morgens werden wir mit dem Auto von einem Mitarbeiter von CEPAS abgeholt und nahe der Dörfer, in denen wir eingesetzt sind, gebracht. Meistens müssen wir das letzte Stück zu Fuß laufen, weil das Auto nicht weiter kommt - gerade in der Regenzeit ist dies ein Problem. Zum Glück fängt im Dezember schon die Trockenzeit an, die bis April dauert. 
Im Dorf angekommen beziehen wir unser neues Zuhause: Wir wohnen in dem Haus - manchmal sogar in einer Lehmhütte - einer Familie, die der Arbeitergruppe angehört. Wir schlafen in Schlafsäcken auf ISO-Matten oder wenn wir Glück haben sogar auf einer richtigen Matratze. Die Familien kochen für uns mit. Zwei Mal täglich gibt es Reis mit Bohnen, Linsen oder einer Suppe. Strom gibt es nicht, weshalb wir  unsere Taschenlampen nicht vergessen dürfen. An die Plumpsklos und einfachen Duschen haben wir uns gewöhnt - wenn es keinen Duschhahn gibt, ist ein Fluss oder Bach in der Nähe. Nach der Arbeit ruhen wir uns ein wenig aus, spielen mit den Kindern (z.B. Karten oder malen), unterhalten uns mit den Dorfbewohnern, besichtigen das Dorf oder lesen. Da es gegen 18 Uhr dunkel wird und wir von der körperlichen Arbeit oft erschöpft sind, liegen wir meist schon um 21 Uhr im "Bett".


Projekt "Gemeindegarten" in Jemé

Zunächst berichten wir vom Bergdorf Jemé, welches momentan unser Großprojekt ist - ein Gemeindegarten. Im Oktober waren wir zwei Wochen dort, im November folgen weitere zwei Wochen und im Dezember sogar drei.
Die Freiwilligen aus dem letzten Jahr arbeiteten auch schon in diesem Projekt. Daher freut es uns sehr, dass wir dort weiterwirken können, weil wir denken so etwas nachhaltiges unterstützen zu können.

Es war eine spannende Erfahrung an einem Ort in den Bergen in der Comarca, welcher mit dem Auto nicht zu erreichen ist, mit den Menschen zu leben und zu arbeiten.
In den elf Tagen wartete auf uns anstrengende Arbeit mit Spaten und Spitzhacke auf den Terrassen des Gartens, wo neben Nassreis und Mais auch Tomaten, Kraut und Gurken gepflanzt werden. Unsere Aufgabe bestand darin, die Terrassen zu erneuern und zu düngen. Außerdem arbeiteten wir am Bau des geplanten Teiches zur Züchtung von Fischen und an der Errichtung einer größeren Kirche.


Wir drei bei der Arbeit in Jemé im Gemeindegarten mit Spitzhacke und Schaufel.





... und ständig können wir den wunderbaren Ausblick genießen!

Diese Pflänzchen haben wir gedüngt.
Der Dünger u.a. aus Pferdeäpfeln...

Von einem "Fuß" zum anderen sind es 2 Meter, auf dem Querbalken ist eine Wasserwage angebracht. Bereit zur Vermessung!

Das fertigangelegte Terrassenbeet, jetzt fehlt nur noch die Bepflanzung...

 
































































































Katrin und Aaron. Bald werden in diesem Becken Fische schwimmen...



Hier entsteht eine Dorfkirche, weil der Weg zur naheliegensten sehr weit ist.

Ein Paar mit drei jungen Kindern hat uns eine ihrer zwei Lehmhütten überlassen und täglich für uns gekocht. Als Beilage zum Reis gab es dann ab und an die Tomaten und Gurken aus eigenem Anbau; wir waren überzeugt davon, dass wir selten Gemüse von so reichem Geschmack gegessen haben.

die Küchenlehmhütte



Nach der Arbeit...
Die Geschwister Angélica und Ángel.

Insgesamt läuft das Projekt „Gemeindegarten“ in diesem abgelegenen, aber schönen Dorf unseres Erachtens nach gut. Die Nassreisfelder werden mit den gelegten Leitungen bewässert, es wird ausreichend Dünger gemischt und die Terrassen werden gut gepflegt.
Gearbeitet haben wir täglich mit zwei bis fünf „Campesinos“. 
Für unsere weiteren Arbeitswochen in Jemé ist noch einiges in Planung, eine Latrine am Gemeindegarten zum Beispiel. Wir freuen uns schon auf den nächsten Aufenthalt dort!


Weitere Projekte

In den anderen Wochen waren wir in anderen unterschiedlichen Projekten tätig, die sich in der gesamten Provinz Veraguas befinden.

In El Palmarito haben wir mit der Arbeitergruppe ein Nassreisfeld vorbereitet:



Während unsere Jungs in La Catalina und Caña Brava arbeiteten, waren wir in einem Projekt in Cerro Negro Gast.
unsere Familie in Cerro Negro

Reisernte

Fleißige Helfer.
das Grundstück der Familie


Hier erledigten wir in Cirular Arriba noch Feinheiten an der Schule, an deren Bau unsere Vorgänger stark beteiligt waren.


Katrin und Aaron mischen unter Lorenzos Anweisung Zement. Lorenzo ist CEPAS Ingenieur.

Und hier wird verputzt.

Alles ausgebessert.

Da die Kinder noch Ferien hatten, konnte wir in einem der Klassenräume übernachten.
Bildung = Möglichkeit

Gekochte Pifa enthalten viele Kohlenhydrate und werden daher bei der Arbeit viel gegessen.


In El Quay halfen wir bei den Ausmessungarbeiten für einen Schuppen :

Lorenzo mit Katrin und Janosch.

Anschließend haben wir die Fläche angeglichen und viel geschaufelt:
 
Wir am Werke.
Am letzten Tag blieb noch ein wenig Zeit zum Abkühlen.


In La Mendoza säuberten wir mit der Arbeitergruppe die Juca-Felder mit der Machete:




Zum Schluss das Honigprojekt, welches schon seit mehreren Jahren gut läuft. Die Produkte werden sogar in den Supermärkten in Veraguas verkauft.
Wie man in unserem ersten Blogeintrag lesen kann, gibt es in unserer Provinz einige Dörfer, in denen Bienenkästen aufgestellt sind. Die Arbeit mit den Bienen wird von den Dörfern und Armando von CEPAS überwacht. Anfang des Jahres ist der Honig fertig.
In der zweiten Hälfte unseres Häuschens in Santiago befindet sich die "Casa de la miel", das Honighaus. Dort wird der Honig gelagert und in Flaschen abgefüllt. Bei den Flaschen handelt es sich um "Secoflaschen", ein traditioneller Schnaps hier.

Nun zum Prozedere des Honigabfüllens:
Zuerst müssen die Flaschen gereinigt werden, damit wir sie befüllen können:

Hier seht ihr unseren Arbeitsplatz.

Linker Eimer: Flaschen einweichen und reinigen, dahinter: Müll (Etikette etc.), ganz hinten: Deckel, gelber Eimer: saubere Flaschen in klarem Wasser. Anschließend trocknen sie im Kasten.

Dann sind die Flaschen bereit zum Befüllen. Der große Tank befindet sich hinter dieser Wand:


Parallel werden die Etikette geklebt, die Deckel drauf geschraubt und die Schutzhüllen darum gelegt.
Hier werden die Plastikhüllen weich geföhnt.



Die fertig abgefüllten Honigflaschen.


Für heute ist das alles. Wir hoffen, dass ihr Spaß beim Lesen habt! 

Aus dem immer wärmer werdenden Panama senden wir euch liebe Grüße
Eure Katrin & Kathrin