Nach den anfänglichen Besuchen von Landbewohnern Veraguas' (Provinz in Panama) und den Gartenarbeiten im Gemeindegarten Jemé ist das Projekt in el Rosario eines gewesen, das wir von Beginn an begleitet haben. In der nächsten Woche wird wohl der vorerst letzte Arbeitseinsatz dort stattfinden, was schön und traurig zugleich ist.
El Rosario lernten wir in unserer vierten Panama-Woche mit unserem deutschen Projektkoordinator Niklas Weins kennen, der uns zu Beginn für zwei Wochen besuchte. Damals war es die erste Station unserer großen einwöchigen Wanderung durch die Comarca (dt. Gebiet eines indigenen Volkes) Ngäbe Buglé. Der Fußmarsch von rund einer Stunde zur Mittagshitze war für uns eine große Herausforderung. Das dies mal unser Arbeitsweg am Anfang und am Ende einer Woche werden würde war zu der Zeit noch schwer vorstellbar. Mittlerweile hat sich einiges geändert. Wir kennen die Abzweigungen, die wir nehmen müssen und bei der Ankunft sind wir lange nicht mehr so erschöpft.
Bei unserem ersten Besuch herrschte eine traurige Stimmung. Luiza versuchte die Fassung zu bewahren, aber es fiel ihr sichtlich schwer. Wenige Tage zuvor war ihr Haus bereits zum zweiten Mal abgebrannt. Sie ist eine faszinierende und vor allem starke Frau. In vielerlei Hinsicht setzt sie sich für ihr Dorf ein. Gäbe es sie nicht, so hätten die Bewohner wahrscheinlich immer noch keine Plumpsklos und mit Sicherheit hat man es auch ihr zu verdanken, dass das Wasserprojekt dort stattfindet bzw. fand.
Als sie uns dann die Quelle zeigte, die sich auf ihrem Grundstück befindet, sah diese für uns eher wie ein kleiner Tümpel aus.
Mittlerweile wissen wir es besser. Die Quelle sprudelt und gibt Unmenge an Wasser. In wenigen Tagen können die Leute immer Wasser beziehen und müssen somit nicht jeden Morgen in der Trockenzeit ihre Gallonen mit Wasser füllen, um für den Tag mit Wasser versorgt zu sein.
El Rosario ist seit einiger Zeit nicht nur Arbeitsort, sondern vielmehr unser zweites Zuhause geworden. Luiza mit ihren zwei noch bei ihr lebenden Kindern Grincha (eig. Luiza) und Gordo (eig. Didier) sind uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Bei ihrem täglichen Leben teil haben zu können ist eine schöne Erfahrung, die wir alle nicht missen wollen.
Schnappschüsse aus el Rosario
Luiza und ihre Nachbarin stampfen Reis, um ihn von seiner Schale zu befreien |
Schulkinder in ihrer Schuluniform |
Der kleine Ismael |
Luizas Sohn 'Gordo' mit Kathrin |
Das Aquädukt
Die letzten Wochen gab es ständig etwas zu tun. Alle Wasserleitungen mussten verlegt werden. Dies ist ziemlich arbeitsintensiv, was zum Großteil dem zu Ende gehenden Sommer zuzuschreiben ist. Oft ist die Erde so hart und steinig, dass man nur mit Hilfe einer Spitzhacke durchkommt. Dennoch stimmt die Arbeit die Bewohner glücklich, da es sie so direkt mit dem Wasser verbindet.
In den Nachmittagsstunden schaufelten die Dorfbewohnerinnen die letzten Rinnen für die Wasserrohre |
Die Montierung der Solarpaneele
Ein Paar aus Deutschland, das sich mittlerweile in Panama niedergelassen hat, war für die Installation der Solarzellen und der Pumpe verantwortlich. Insgesamt zwei Mal war ihr Besuch in el Rosario erforderlich. Bei Franks und Claudias erstem Aufenthalt wurden die Paneele zu ihrem jetzigen Standort gebracht und installiert.
Die rund 18 kg schweren Paneele mussten zum rund 15 Min. Fußweg entfernten Platz gebracht werden |
Um der Konstruktion einen besseren Halt auf der unförmigen Erde zu bieten betonierten wir Säulen, auf die wir mittlerweile die Paneele stellen konnten.
Jeweils drei Betonsäulen auf beiden Seiten sollen den Solarpaneelen eine gerade Ebene bieten |
Der 49. Geburtstag CEPAS'
Zwischen zwei Wochen el Rosario lag der 49. Gründungstag unserer panamaischen Partnerorganisation CEPAS. Mitarbeiter, Vertreter der verschiedenen Dörfer und wir deutschen Freiwilligen nahmen teil an der Messe und dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen.
Seit fast einem halben Jahrhundert setzten sich die Mitarbeiter für bessere Lebensbedingungen der Dorfbewohner in Veraguas ein. Ein schöner Anlass, um alte Gesichter wiederzusehen!
Unser Chef Luiz bedankt sich für die Zusammenarbeit von CEPAS |
Die Torte zum Fest |
Von der einen Festlichkeit zur Nächsten
Dieses Jahr ist Kathrins Geburtstag auf einen Mittwoch gefallen. Da wir uns gerade in el Rosario befanden, musste ein wenig umgeplant werden. So gab es zur Feier des Tages nicht das typische Campo-Frühstück bestehend aus Kaffee, Haferschleim, Hojaldre oder frittierten Bananen, sondern Kuchen, Oreos, Kakao, Nutella, Kellogs und im Bach gekühlter Milch.
Die größere Feier mit Geschenken, Torte, Freunden und Livemusik fand am Wochenende darauf statt!
Eine goldene Kerze gab es am Wochenende |
Eine Piñata sollte nicht fehlen, jedoch war diese unzerstörbar. Die Süßigkeiten blieben trotzdem nicht aus! |
Die Pumpe ist endlich da!
Mehrere Wochen ließ die in China bestellte Pumpe auf sich warten. Zum Glück kam sie letzte Woche an und konnte in der selben noch installiert werden. Mit der begonnenen Regenzeit wird auch der Weg nach oben unbefahrbar.
Nun ist die Pumpe angeschlossen und auch der erste Probedurchlauf war erfolgreich.
Die Quelle ist kaum wiederzuerkennen. Unter der Betonschicht befinden sich lauter große und kleine Steine, die als natürlicher Filter dienen sollen.
Im mittleren Teil des Bildes ragt der Kopf eines schwarzen Tanks hinaus. Dieser bodenlose Tank befindet sich genau über dem Ausgang des Quellwassers und soll zur Beobachtung dienen.
Durch das Rohr unten im Bild soll das Wasser geradewegs in den blauen Tank fließen, um anschließend in die großen, schwarzen Tanks gepumpt werden zu können.
Die Quelle |
Dieser Kasten ist die Verbindungsstelle der Pumpe mit den Sonden aus den schwarzen Tanks und der Sonnenenergie. Hier kann man auch anhand von Leuchtsignalen erkennen, ob genug Energie vorhanden ist, oder ob beispielsweise die schwarzen Tanks voll sind.
Frank verbindet die verschiedenen Kabel, im Hintergrund der Tank, in dem die Pumpe hängt. |
Zuletzt wird in diesem Abschnitt das hochgepumpte Wasser mit Chlor versetzt, bevor es anschließend in die Tanks gelangt. |
Grund zur Freude: Die Pumpe funktioniert! |
Fiesta
Auch wenn eine kleine Komplikation an der Quelle einen weiteren Besuch erforderlich macht, gab es ein Fest zur Beendigung der Arbeiten. Hierzu wurde sogar ein dorfeigenes Schwein geschlachtet, das zusammen mit Kartoffel- und grünem Salat serviert wurde. Wahrscheinlich ist es für einen Außenstehenden schwer vorstellbar, wie besonders das Essen war. Deshalb sei gesagt: Das alltäglich Campo-Essen besteht aus Reis mit Linsen oder Bohnen.
Zuletzt haben wir ein kleines Video vorbereitet, in dem wir den Weg vom Dorf, über die schwarzen Tanks, bishin zur Quelle abgelaufen sind. Die Kameraführung ist miserabel, was jedoch zum Teil am matschigen und vor allem rutschigen Weg liegt. Die Originalzeit des Videos beträgt rund 17 Minuten, weshalb wir es ein wenig beschleunigt haben.
Leider lässt die Qualität zu wünschen übrig. Das liegt daran, das unser Blog mit größeren Dateien überfordert ist.
Aus Panama senden wir euch regnerische Grüße!
Katrin & Kathrin
Leider lässt die Qualität zu wünschen übrig. Das liegt daran, das unser Blog mit größeren Dateien überfordert ist.
Aus Panama senden wir euch regnerische Grüße!
Katrin & Kathrin